die 1960er - Jahre

1960/61

Aus Schaden wird man klug - nicht immer! Neuerliche Zuschauerausschreitungen beim Spiel gegen Hadersdorf (1:2) lassen die Meisterschaft nicht sehr verheißungsvoll beginnen. Eduard Schindele wird für 3 Monate gesperrt, dem Verein Verbandsüberwachung und Platzsperre für 2 Spiele auferlegt. Die folgenden zwei Heimspiele werden in Hollenburg ausgetragen, bringen aber nur einen Punkt gegen Getzersdorf (3:3, Tore: Schradbauer 2, Bernhard).

Im Frühjahrsdurchgang gelingt es nicht, den letzten Platz abzugeben, Siege gegen Fels (6:0) und Rohrendorf (4:1) bleiben als einzige volle Erfolge zu berichten.

Der Endstand in der Fairneßwertung deckt sich auch heuer wieder mit dem Tabellenrang. Hier muß sicherlich etwas geschehen!

Doch es gibt auch Positives zu berichten. Bei einer „Mister-Fußball" Wahl, die von einer NÖ-Wochenzeitung durchgeführt wird, erhält der junge Rehberger Silvester Wildeis 300 Stimmen und bleibt damit Sieger in der Gruppe Donau.

 

1961/62

Es konnte einfach nicht mehr schlechter laufen, jedoch muß man von einer deutlichen Steigerung sprechen. Vor allem die Verpflichtung von Alfred Starik sollte der Abwehr mehr Halt geben, was letztendlich auch der Fall war. Rehberg verliert zu Hause kein Spiel und stößt nach einem 4:3 Sieg in Hollenburg (4 Tore von Bruno Klaffl) sogar auf den 4. Rang vor.

Im Februar 1962 kommt mit dem neuen Fußballverbands Präsidenten Karl Beck auch der Vorschlag einer neuen Klasseneinteilung.

Da von den bisher gebräuchlichen Gruppen auf Bezirksgruppen innerhalb der Hauptgruppe umgestellt werden soll, kann man auch Aufstiegspläne ad acta legen. Dieses Umstandes bewußt darf man nicht mehr mit letztem Einsatz der Spieler rechnen, trotzdem wird auf heimischen Boden die „weiße Weste" bewahrt.

 

Stehend von links: Klaffl, Bensch, Unterlechner, Starik, Bolener, Grausenburger
Hockend von links: Kreuzer L., Kienbacher, Neubauer, Winter, Kreuzer

Nur einmal gaben die Spieler noch ihr Bestes - im Spiel gegen Meister Sitzenberg wird man nur knapp mit 2:3 geschlagen - doch der ganze Einsatz war umsonst. Der Kassier hatte vergessen eine Geldstrafe zu bezahlen, Rehberg spielte als gesperrter Verein und verlor auf dem grünen Tisch mit 0:3. Die angesprochene Fairneß besserte sich erheblich - kein einziger Ausschluß bliebe als positiver Aspekt zu vermerken

Der Rehberger Bernhard wechselt nach dieser Saison zum Kremser SC in die Regionalliga.

 

1962/63

Die neue Klasseneinteilung bringt eigentlich keine neuen Mannschaften in die Bezirksgruppe Donau. Überraschung in diese Saison ist Rohrendorf, das vom letzten Platz 61/62 zum Meistertitel stürmt, obwohl es im ersten Spiel gleich eine 0:2 Niederlage gegen Rehberg erleidet (Tore; Bolena, Starik). Diese beiden Mannschaften dominieren auch den Herbstdurchgang, wobei letztlich Rohrendorf das bessere Ende für sich hat.

Die guten Leistungen der Rehberger Spieler werden durch die Einberufung von Tormann G. Neubauer und L. Kreuzer in die Gruppenauswahl honoriert. Das Spiel gegen die Bezirksgruppe Ybbstal wurde aber mit 2:5 verloren.

Während Rohrendorf seinen Herbstmeister­titel im Frühjahr relativ sicher verteidigt, fällt die Rehberger Mannschaft auf Platz vier zu­rück, obwohl in den letzten Runden Fels mit 3:1 (Tore: Kienbacher (2), Starik) und Kirchberg mit 6:0 (Tore: Klaff (3), Metze, Hausleitner, Kienbacher) bezwungen werden.

Erfolg letztendlich auch in der Fairneßwertung, 0 Punkte bedeuten den ersten Fairneßsieg in der Vereinsgruppe - ein Erfolg der nach vielen disziplinären Problemen wieder Hoffnung schöpfen läßt.

 

1963/64

Der spätere Meister Gars hat gleich zu Beginn der Meisterschaft große Schwierigkeiten und kann sich in Rehberg nach spannendem Spiel knapp mit 4:3 durchsetzen. Die Rehberger Tore erzielten Metze (3) und Kienbacher.

Ein Spieler - Bruno Klaffl - macht aber in diesem Jahr erstmals ganz energisch auf sich aufmerksam. Er ist in jedem Spiel unter den Torschützen zu finden und erzielt insgesamt 27 Treffer. „Sein" Spiel bestreitet er aber gegen Kirchberg/Wagram.
Beim 6:3 Sieg gelingen ihm 5 Tore - ein Rekord, den bisher nicht viele Rehberger Spieler einstellen konnten.

Aber ein Mann war eben zuwenig um nach zwei eher mäßigen Meisterschaftsdurchgän­gen auch noch im Spitzenfeld zu landen.

Mit dem 7. Platz war man sichtlich nicht zufrieden. Doch für das kommende Jahr, durch die neue Klasseneinteilung wird Rehberg in der 2. Klasse Nordwest spielen, nimmt man sich viel vor und möchte endlich wieder einen Spitzenplatz erreichen.

 

1964/65

In der neuen Umgebung, einige Vereine kamen durch die Klasseneinteilung dazu, startet Rehberg hervorragend und ist nach vier Runden Tabellenführer. Nach den Erfolgen über Rohrendorf (4:2), Eggenburg (7:1), und Glaubendorf (9:0, vier Tore von Schwiegelhofer) gibt es ausgerechnet gegen Neuling Straning eine 2:3 Niederlage, die ein Formtief der Mannschaft einleitet. In der Herbstmeisterschaft gibt es keinen vollen Erfolg mehr.

In der Rückrunde läuft es etwas besser und es können einige Siege gelandet werden (Eggenburg 8:1, Ravelsbach 8:0, Sigmundsherberg 4:2). Bruno Klaffl gelingt das neuerliche Kunststück in einem Spiel 5 Tore zu erzielen - Eggenburg muß seine Schußkraft neidlos anerkennen.

Klaffl (21 Tore) und Schwiegelhofer (15) erzielen mehr als die Hälfte der Rehberger Tore. Kurz steht ihnen mit 11 Toren kaum nach. Mit insgesamt 70 geschossenen Toren landet Rehberg auch im Spitzenfeld, auf Grund einer schlechten Abwehrleistung kann schließlich nur der 6. Platz in der Endabrechnung erreicht werden.

Zumindest kann man behaupten, den Meister in Rehberg gekürt zu haben - leider durch eine Niederlage. Hadersdorf ist nämlich mit einem 5:4 Sieg (Tore Kurz 2, Klaffl, Grießenberger) schon drei Runde vor Schluß nicht mehr einzuholen. Das entscheidende Tor fiel kurz vor

Schluß aus einem Elfer, eine tolle Leistung wird_nicht belohnt.

 

1965/66

Nach einigen eher matten Saisonen erleben die Rehberger Fußballer endlich wieder einen Höhenflug. Daß es wieder einmal zu einem Spitzenplatz reichte, in der Endabrechnung sollte es der Vizemeistertitel werden, lag sicherlich an der mannschaftlichen Ge­schlossenheit und guter Stürmerleistungen.

Auch in diesem Jahr ist ein Spieler wieder als Torschütze aus der Mannschaft hervorzu­heben. Franz Grießenberger schießt 23 Tore und stellt den Rekord von Bruno Klaffl ein. Beim 5:3 Sieg gegen Rohrendorf schießt er alle 5 Tore der Rehberger. Als Draufgabe gelingen ihm noch gegen Straning (5:1) und Sigmundsherberg (5:5) jeweils vier Treffer.

Die Mannschaft beweist Nervenstärke, ansonsten wäre es wohl kaum möglich gewesen gleich 10 Spiele mit nur einem Tor Differenz zu gewinnen. Genauso enden aber auch die entscheidenden Spiele um den Meistertitel gegen Haitzendorf (1:2, Tor Erber) und Ravelsbach (2:3, Tore Schmidt 2), sodaß letztendlich Fels der Vortritt in die 1. Klasse gelassen werden muß.

Eine Kuriosität in der damaligen Fußballzeit. Am 24.10.1965 endet das Spiel Rehberg gegen Eggenburg mit 0:0 - das erste torlose Remis in der Vereinsgeschichte. Kurios aber auch tragisch wenn man weiß, daß im Vorjahr gegen Eggenburg noch 15 Tore geschossen wurden.

 

1966/67

Nach dem 2. Platz in der letzten Saison zählt Rehberg zu den Meisterschaftsfavoriten. Die Saison beginnt aber alles andere als verheißungsvoll.

Das Spiel in Hadersdorf wird beim Stand von 2:0 für Hadersdorf, nachdem die Rehberger Mannschaft eine Massenrauferei mit Zuschauern angefangen hat, abgebrochen. Durch einige Spielersperren geschwächt (Allinger 1 Monat, Unterlechner sechs Wochen, Bruno Klaffl 3 Monate) hat man in der Meisterschaft kaum mehr Chancen. Bleiben also Achtungserfolge wie die Siege gegen die Tabellenschlußlichter Sigmundsherberg (10:0), Ravelsbach (6:0) und Droß (5:1) die einzige Ausbeute.

Im Frühjahr gelingt die große Sensation und Revanche an Hadersdorf. Das 1:0 (Torschütze Timm) bedeutet die einzige Niederlage des späteren Meisters.

Durch mehrere gute Spiele kann sich Rehberg verbessern und den 5. Rang erreichen; doch noch ein zufriedenstellender Meisterschaftsausklang.

Für das totale Happy-End sorgt das letzte Spiel, in dem Tabellennachbar Haitzendorf in Rehberg nach dem Motto „jeder Schuß ein Treffer" mit 10:0 zerlegt wird. Die Treffer erzielen die Schützen vom Dienst: Klaff l 4, Grießenberger 2, Starik 2, Allinger und Wögrath.

1967 wurde auch ein - für die damalige Zeit hochmodernes - Kabinengebäude errichtet (mit Heizung und Dusche!)#

 

Der "Rohbau" des Rehberger Kabinengebäudes

1967/68

Endlich geschafft - Rehberg ist Meister!

Nachdem schon zweimal der „Kronprinzenplatz" erreicht worden war, gelingt in dieser Saison der erste und leider bislang einzige Meistertitel mit der Karnpfmannschaft.

In einer überaus spannenden Meisterschaft läßt Verfolger Kirchberg/Wagram nicht locker und es bedarf einer imposanten
Siegesserie im Frühjahr um den Titel zu fixieren.

Die letzte Begegnung am 16. 6. 1968 muß schließlich als „historisch" bezeichnet werden Sitzendorf wird mit 4:2 niedergerungen und der Meistertitel fixiert. Rehberg liegt im Fußballfieber. Die Begeisterung wirkt sich auch auf die Jugend aus - erstmals wird mit einer Schülermannschaft an den Nachwuchsbewerben der Gruppe Wachau teil genommen.

Hintere Reihe v.l.n.r.: Allinger, Grausenburger, Hicke, Kienast, Starik,
Eichinger, Hintenberger, Grießenberger, Enzinger
Vordere Reihe v.l.n.r.: Schwiegelhofer, Kernstock, Klaffl, Wögrath

Herbstmeisterschaft:

Frühjahrsmeisterschaft:

Rehberg - Rohrendorf 1 : 0

Wögrath

Rohrendorf - Rehberg 2 : 3

Grießenberger (2), Schwiegelhofer

Spitz - Rehberg 1 : 5

Wögrath (2), Allinger, Grießenberger, Klaffl

Rehberg - Spitz 5 : 0

Klaffl (3), Schwiegelhofer, Kernstock

Grafenwöth - Rehberg 3 : 5

Grießenberger (2), Wögrath, Allinger, Klaffl

 

Kirchberg/Wagram - Rehberg 3 : 0

Rehberg - Droß 3 : 1

Starik (2). Allinger

Rehberg - Grafenwörth 2 : 0

Kernstock, Allinger

Rehberg - Kirchberg/Wagram 1 : 0

Wögrath

Droß - Rehberg 2 : 5

Klaffl (2), Allinger, Grießenberger, Wögrath

Ravelsbach - Rehberg 3 : 8

Klaffl (3), Schwiegelhofer (2),
Wögrath (2), Grießenberger

Rehberg - Ravelsbach 11 : 1

Klaffl, Schwiegelhofer,
Grießenberger (je 3), Wögrath (2)

Rehberg - Gars 5 : 4

Grießenberger (2), Allinger (2), Enzinger

Gars - Rehberg 0 : 5

Klaffl (2), Grießenberger (2), Schwiegelhofer

Rehberg - Haitzendorf 5 : 3

Klaffl (2), Grießenberger (2), Starik

Gföhl -Rehberg 1 : 2

Grießenberger (2)

Sitzendorf - Rehberg 5 : 1

Allinger

Haitzendorf - Rehberg 3 : 4

Kernstock (2), Allinger, Starik

Rehberg - Gföhl 4 : 3

Grießenberger (3), Schwiegelhofer

Rehberg-Sitzendorf 4 : 2

Allinger, Starik, Grießenberger, Wögrath

Der SV Rehberg wurde Herbstmeister
vor Kirchberg/Wagram

0 Punkte in der Fairneßwertung

Entscheidung fällt erst im letzten Spiel am
16. Juni durch einen Heimsieg gegen
Sitzendorf (2 Punkte vor Kirchberg/Wagram)

Der SV Rehberg ist Meister
der 2. Klasse Nordwest 1967/68

1968/69

Erstmals in der 1. Klasse muß man zur Kennt­nis nehmen, daß hier doch rauhere Luft herrscht, obwohl das erste Spiel gegen Atzenbrugg gleich mit 2:0 (Tore Türk, Allinger) gewonnen werden kann.
Bei den Spielen gegen Maria Anzbach (0:7), Zwentendorf (2:7) und Königstetten (1:8) muß aber bitteres Lehrgeld bezahlt werden.
Rehberg ist aber immer für eine Überraschung gut, siegt sensationell in Zeiselmauer (2:0 - Türk, Grießenberger) und Weißenkirchen (4:2 - Allinger (3) und Grießenberger), nimmt Meister Langenrohr beim 3:3 (Türk, Allinger, Klaff l) einen Punkt ab.
Bereits im Herbst wird eine gute Basis für die Erreichung des Klassenerhaltes geschaffen.

Wie wichtig das war, zeigt sich dann auch im Frühjahrsdurchgang. Eine Niederlagenserie bringt die Mannschaft schnell ans Tabellenende und man sieht sich in den harten Abstiegskampf verwickelt.
Gegen den späteren Meister Langenrohr setzt es eine 0:6-Niederlage, trotz gutem Spiel. Interessant in diesem Spiel die Torfolge: zwischen der 75. und 78. Minute erhält Rehberg 4 Gegentreffer. Es ist zwar nicht erwiesen, aber diesen Rekord dürfte noch keine Mannschaft eingestellt haben.
Zu der ganzen Misere kommt noch ein Spielabbruch gegen Altenwörth (3:3), bei dem den Gästen die Punkte zugesprochen, Karl Grausenburger gesperrt und eine saftige Geldstrafe verhängt wird. Ein Protest wird als unbegründet abgewiesen.

Im Entscheidungsspiel gegen den Abstieg steht unsere Mannschaft endlich einmal das Glück zur Seite. Durch einen Treffer von Anton Türk siegt Rehberg in Mauerbach 1:0 und schafft dadurch den Klassenerhalt. Man bereitet sich aber schon jetzt auf einen erbarmungslosen Abstiegskampf im nächsten Jahr vor.

Zu Pfingsten 1969 gibt es bei einem Turnier in Senftenberg das erste Aufeinandertreffen mit dem Lokalrivalen aus dem Kremstal.
Durch ein torloses Remis, nach einem 4:0 Sieg über Arnsdorf, sichert sich Rehberg den Turniersieg, muß aber bereits die Spielstärke des Neulings anerkennen.

Erstmals nimmt man auch mit einer Nachwuchsmannschaft am Jugendbewerb in der Gruppe Wachau teil.

 

1969/70

Daß das Zweite Jahr in der 1. Klasse noch schwieriger werden würde war allen klar, daß es aber gleich mit dem Abstieg enden wird, damit hat sicher niemand gerechnet.
Die Spielerabgänge von Allinger (zu Hütte Krems), Unterlechner (zu Senftenberg) und Timm (zu Stein) können durch die Rückkehr von Herbert Wögrath nicht wettgemacht werden, der Spielerkader ist ziemlich klein. Im Herbst kann man lediglich fünf Unentschieden verbuchen, zu einem Sieg reicht es nicht; daß eine solche Bilanz den letzten Tabellenplatz bedeutet, muß man nicht sonderlich erwähnt werden.
Man macht sich berechtigte Hoffnungen, denn nach Siegen über Altenwörth (2:1, Türk [2]) und Maria Anzbach (3:1, Türk, Wögrath, Wildeis) sowie einem Remis (1:1) gegen den Herbstmeister Mautern (Torschütze Klaffl) kann der letzte Platz abgegeben werden.

Doch die folgende Niederlagenserie (0:1 gegen Atzenbrugg, 0:2 gegen Sitzenberg, 1:4 gegen St. Andrä-Wördern, 0:7 gegen Zeiselmauer, 2:3 gegen Königstetten, 1:6 gegen Hadersdorf und gar 0:10 gegen Eichgraben) wirft Rehberg aussichtslos zurück.
Die Siege gegen Hollenburg (3:2; Wildeis, Klaffl, Schwiegelhofer) und Zwentendorf (5:4; Türk (4), Schwiegelhofer) ändert am Abstieg und an der Rückkehr in die 2. Klasse nichts mehr.

Diese Zweitklassigkeit soll dem Verein noch lange 35 Jahre erhalten bleiben, und die 1. Klasse hat sich leider nur als kurzer Höhenflug herausgestellt.